Mina K.
Zwischen zwei Welten

Achtzehnter Besuch im Burgtorclub

19. Mai 2024 (Pfingstsonntag)

Am langen Pfingstwochenende war der Burgtorclub ausnahmsweise auch am Sonntagabend geöffnet, was auch besser in unsere Planung passte als der Samstag davor. Unsere Tochter hatte zwar einen Übernachtungsgast, doch vor ihm hatte ich mich bereits geoutet. Somit stellte das kein Hindernis dar.

Mein Outfit bestand hauptsächlich aus meinem asymmetrischen schwarz/silbernen Glitzer-Minikleid, das auf der einen Seite einen langen Ärmel hatte und auf der anderen schulterfrei und ärmellos war. Tags zuvor hatte ich mir noch extra die Finger- und Fußnägel in der gleichen Farbe (grün/blau) lackiert und wollte sie nun auch in meinen schwarzen Keilsandaletten zeigen. Daher wählte ich eine dünne schwarze Feinstrumpfhose ohne Zehenverstärkung und mit einer sexy Naht hinten.

Meine Frau hatte mir die Haare nach dem Duschen auf Lockenwickel gedreht. Danach saß ich eine gute Stunde unter einer Trockenhaube und trug die Lockenwickel anschließend noch weitere Stunden unter einer Art Haarnetz. Ich sah aus wie das Klischee der traditionellen Hausfrau. Nach dem Anziehen schminkte ich mich sogar mit den Dingern auf dem Kopf. Doch der Aufwand hatte sich gelohnt. Meine Frisur war viel voluminöser als sonst.

Um 22:45 kamen wir am Burgtorclub an. Direkt vor der Tür waren noch mehrere Parkplätze frei. Was uns in diesem Moment als Glücksfall erschien, war tatsächlich ein erstes Anzeichen dafür, dass heute nicht allzu viel los sein würde. Daher wird der folgende Bericht auch eher kurz.

Wir begrüßten Christel, die bereits seit acht Uhr dort war und unseren Lieblingstisch freigehalten hatten. Maryon und Jacqueline ließen auch noch auf sich warten, aber Christel erzählte, dass sie sich nett mit Norma Jane unterhalten hatte, die heute ganz alleine für den Laden zuständig war. Nicht mal Ulla war da.

Dementsprechend häufig hat sie ich bei uns deswegen beschwert, besonders wenn sie mal wieder eine Getränkebestellung vergessen hatte. Aber zu ihrem Glück hielt sich die Anzahl der Gäste den ganzen Abend lang in überschaubaren Grenzen.

Dafür hatten Maryon und ich heute viel Platz zum tanzen. Wir beide zogen dabei die Aufmerksamkeit eines ziemlich betrunkenen Typen auf uns, den ich hier auch schon ein paar Mal gesehen hatte. Er machte uns Komplimente, dass wir beide toll aussähen. Zwischendurch ergriff er meine Hände und tanzte mit mir. Er sagte, dass er Mirko hieß, als ich ihn nach seinem Namen fragte und ich musste schmunzeln.

Später am Abend standen Maryon und ich draußen auf der Straße um zu rauchen. Eine Gruppe junger Frauen lief den Bürgersteig entlang. Sie schauten in unsere Richtung und kamen mir bekannt vor. "Euch kenn ich doch!" rief ich ihnen zu und sie kamen näher. Es war die gleiche Gruppe muslimischer Frauen, die ich vor knapp einem Monat an der gleichen Stelle traf. Die Wortführerin erkannte mich ebenfalls und begrüßte mich. Dann meinte sie: "Sie sehen sehr gut aus!" Ich bedanke mich für das Kompliment und fragte, ob sie nicht Lust hatten, herein zu kommen. Kurzerhand gingen die drei in den Club. Ich wollte hinterher kommen, sobald ich aufgeraucht hatte. Doch die drei kamen nach wenigen Sekunden wieder heraus und verabschiedeten sich. Wahrscheinlich war's doch nicht das Richtige für sie.😜

Bei unserer letzten Raucherpause des Abends sprachen Maryon und ich darüber, dass heute nicht besonders viel los sei. Ich schlug vor, kurz im Don-Club vorbeizuschauen, ob es dort besser ist. Maryon war einverstanden und wir stöckelten die 200 Meter durch die dunklen Straßen der Dortmunder Innenstand. Am Ziel angekommen schauten wir kurz hinein, doch dort sah es noch trauriger aus, als im Burgtorclub. Daher machten wir kehrt und gingen wieder zurück.

Auf dem Weg wurden wir von einem Mann angesprochen, der in Begleitung einer jungen Frau war. Er fragte, wo er hier sei weil er ein Taxi rufen wollte. Maryon war ein wenig mulmig zumute, aber der Typ sah harmlos aus und seine Begleiterin sah aus, als wolle sie einfach nur nach Hause. Also half ich ihnen mit dem Straßennamen. Er bedankte sich und wünschte uns noch einen schönen Abend.

Maryon und ich gingen zurück zum Burgtorclub und unseren Partnerinnen. Jacqueline kam gerade nach draußen, um nach uns zu sehen. Die Gute hatte sich schon wieder Sorgen gemacht, nur weil unsere Raucherpause mal ein paar Minuten länger gedauert hatte.🫠

Aber wir waren uns soweit einig, dass es uns für heute reichte. Die Stimmung war einfach nicht wie sonst. Wir bezahlten unsere Rechnungen und fuhren um etwa drei Uhr morgens nach Hause.


weiter mit Neunzehnter Besuch im Burgtorclub (15. Juni 2024)


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