Mina K.
Zwischen zwei Welten

Neunter Besuch im Burgtorclub

13. Januar 2024

Knapp zwei Wochen nach unserem spontanen Neujahrsbesuch stand ein weiterer Clubbesuch an, diesmal aber wieder mit Mina, wie es sich gehört.😉

Ich trug einen kurzen schwarzen Lederrock und eine warme Strumpfhose, denn es war bitterkalt draußen. Es war eine diese gefütterten, die nach außen hin wie eine transparente Feinstrumpfhose wirken und daher viel besser aussieht als jede Wollstrumpfhose.

Obenrum hatte ich einen schwarzen löchrigen Strickpulli von Rita Ora an und darunter ein silbernes Tanktop aus derselben Kollektion. Beides waren Weihnachtsgeschenke meiner Frau.

Eigentlich wollte ich meine knieklangen schwarzen Lederstiefel dazu anziehen, doch irgendwie konnte ich die nicht finden. Damit es nicht noch später wurde, nahm ich stattdessen meine schwarzen Riemchen-Pumps mit Keilabsatz, die ich über zehn Jahren in Berlin gekauft hatte.

Natürlich war ich auch frisch geduscht, rasiert, geschminkt und die Nägel habe ich mir passend zu meinem Lippenstift dunkelrot lackiert. Und meine Frau wollte sich ja auch noch hübsch machen. Trotzdem haben wir es geschafft, um halb elf den Club zu betreten.

Wie so oft wurden wir von Ulla begrüßt. Außer Mia hinter der Bar haben wir sonst keine bekannten Gesichter gesehen. Weil kein Tisch mehr frei war setzten wir uns an die Bar. Dort blieben wir dann auch den Rest des Abends.

Wir tranken und unterhielten uns unter anderem über einen geplanten Amerika-Urlaub. Ein Typ rechts neben mir im Borussen-Trikot bekam das mit und quatschte mich von der Seite an. Er beneidete uns und meinte, er würde gerne mitkommen. Doch im Grunde war das nur ein Vorwand, denn offensichtlich stand er auf mich. Wie beiläufig legte er seine Hand auf mein Knie.

Auch wenn das eindeutig unter "Begrapschen" fällt, ließ ich ihn gewähren. Ich gebe zu, dass es mir schmeichelt, wenn Männer mich begehren. Außerdem war er schon angetrunken und erschien recht harmlos. Er sagte mir ganz offen, dass ihm meine bestrumpften Beine sehr gefielen.

Zwischendurch ging ich vor die Tür, um einen Joint zu rauchen. Dort stand eine Frau, die auf ihr Taxi wartete. Wir unterhielten uns kurz und als das Taxi kam wünschte ich ihr eine gute Heimfahrt. Sie winkte mir zum Abschied aus dem Taxi zu.

Der BVB-Fan fragte später noch nach meiner Telefonnummer. Ich hätte sie ihm gegeben, meinte aber gleich, dass da nichts laufen wird. Denn mir war klar, was er wollte. Schließlich fragte er ganz direkt, ob ich ihm wenigstens auf dem Klo einen blasen würde, doch ich habe dankend abgelehnt.

In der Phantasie klingt so ein Szenario immer spannend und aufregend. Und eigentlich möchte ich auch meinen Erfahrungshorizont dahingehend erweitern. Aber ich finde, da muss schon etwas mehr Sympathie im Spiel sein und seine billige Anmache hat eher nicht dazu beigetragen, obwohl er an sich ganz nett zu sein schien. Außerdem war er für meinen Geschmack eindeutig zu stark alkoholisiert. Er ist dann irgendwann einfach verschwunden ohne sich zu verabschieden.

Zu anderen interessanten Begegnungen ist es leider nicht gekommen. Ich wollte aber wenigstens noch ein bisschen tanzen und konnte meine Frau überreden, mit mir für zwei oder drei Songs auf die winzige Tanzfläche/Bühne zu kommen. Dann gefiel ihr die Musik nicht mehr und sie ging zurück an unseren Platz. Ich hab dann einfach noch ein bisschen vor aller Augen für mich ganz alleine getanzt.

Wir hatten schon geselligere Abende im Burgtorclub erlebt. Heute sprang der Funke irgendwie nicht über. Ulla meinte, dass läge auch daran, dass im Januar die Leute kein Geld mehr haben. Es war nicht mal drei Uhr als wir unsere Rechnung bezahlten und uns von Ulla verabschiedeten. Auf dem Weg nach Hause hielten wir noch bei einem McDrive für einen späten Snack als Entschädigung für den etwas enttäuschenden Abend.


weiter mit Zehnter Besuch im Burgtorclub (Weiberfastnacht 2024)


zurück nach obennach oben