24. Besuch im Burgtorclub
28. September 2024
Es war an der Zeit, mein neues langes blaues Abendkleid auszuführen, das ich beim CSD in Essen in einem Second-Hand-Laden gekauft habe. Es schmeichelte meiner Figur und war teilweise rückenfrei. Ich hatte zwar nicht ganz die passenden Schuhe dafür, aber meine schwarzen Mary-Janes taten es auch.
Um kurz vor halb elf kamen wir am Burgtorclub an. Ulla winkte uns von der Bar aus zu. Pavlos und sein Schatzi Kai waren auch schon da und hatten am großen Tisch links neben der Tanzfläche Platz genommen. Wir begrüßten erst die beiden und dann Ulla herzlich.
Ulla nahm unsere Bestellung auf und wir setzten uns an den Tisch, um uns zu unterhalten. Die Beziehung zwischen Pavlos und Kai hielt nun schon mehrere Wochen und beide klangen zuversichtlich, was ihre Zukunft als Paar anging. Wir gratulierten ihnen.
Pavlos wollte nach draußen eine rauchen. Gerade als ich aufstehen wollte, bemerkte meine Frau, dass Efe am Nebentisch saß, den vor fast einem Jahr zusammen mit Mary kennen gelernt hatten. Ich ging zu ihm, begrüßte ihn und lud ihn ein, zu uns an den Tisch zu kommen. Gleichzeitig entschuldigte ich mich, weil ich mit Pavlos erst einmal für eine kurze Zigarettenpause nach draußen ging. Aber danach unterhielten wir uns nett. Er erzählte von seiner vor kurzem beendete Reise nach Thailand und Dubai und von einem Urlaub, den er mit Pavlos und einem anderen Griechen verbracht hatte.
Jacqueline und Maryon kamen eine gute Stunde nach uns. Rabea sogar erst nach Mitternacht. Sie war vorher noch zwei Stunden um Laufsteg. Im Laufe des Abend erzählte sie mir, dass es heute fast genau ein halbes Jahr her war, seit sie zum ersten Mal im Burgtorclub war, und dass sie seitdem eine riesige Entwicklung als Frau durchgemacht hatte. Vor ein paar Tagen hatte sie sich einer langjährigen Arbeitskollegin und Freundin gegenüber geöffnet, was ein überaus positives Erlebnis für sie war. Sie war so glücklich mit ihrem Leben wie schon lange nicht mehr. Sie bedankte sich bei mir dafür, dass ich es war, die den Stein erst ins Rollen gebracht hatte sie und machte auch mich damit sehr glücklich.🥰
Ich erzählte ihr, dass auch mein erstes Mal Burgtorclub ein ähnlich einschneidendes Erlebnis für mich war und nun fast genau ein Jahr her war. Auch ich hätte mir vor einem Jahr nie träumen lassen, was ich in diesem Jahr alles erlebt hatte. Bei mir war es meine Frau, die alles in Gang gesetzt hatte. So gesehen gab es in Rabeas und meiner Entwicklung viele Parallelen. Anschließend lagen wir uns in den Armen und Rabea küsste mich auf die Wange.
Als letzte gesellte sich Mary zu uns, die einen Bekannten namens Benny mitbrachte. Am letzten Rosenmontag war er als Barbies Ken verkleidet. Er war ein lustiger und sehr trinkfreudiger Kerl. Einmal suchte er nach seinem Handy, das ich ihm keck aus seiner Gesäßtasche zog und überreichte.
Jane erschien irgendwann mit Katie. Sie setzten sich an einen anderen Tisch. Ich ging zu ihnen rüber um sie zu begrüßen und war im Laufe des Abends immer wieder mal dort. Und durch die Zigaretten- und Joint-Pausen draußen vor der Tür hatte ich weitere Abwechslung bei meinen Gesprächspartnern. Von Ray erfuhren Maryon und ich unter anderem, dass morgens um 10 eine Putzkraft die Unfälle und Sauereien des Abends beseitigt, von denen es heute einige gab.
Natürlich blieb auch die Tanzfläche nicht vor mir verschont. Meist waren Nicole, Maryon, Rabea oder Pavlos dabei. Kai, den Pavlos eigentlich als ebenfalls tanzfreudig beschrieben hatte, beehrte uns dagegen nicht mit seiner Anwesenheit. Aber dafür hatte Rabea irgendwann einen Verehrer, der sich Rodrigo nannte und der nicht mehr von ihr abließ, bis Mia ihn und seine Freunde rausgeschmissen hatte, weil er nichts bestellen und seinen Mindestverzehr nicht bezahlen wollte.
Mary, Jacqueline und meine Frau machten viele Fotos von dem Abend, die wie immer auf Marys Alben zu sehen sind. Wie immer war es sehr spaßig und ich hatte Kontakt zu vielen Leuten. Ashley arbeitete heute hinter der Bar, in Vertretung für Lisa.
Je weiter der Abend fortschritt, desto mehr unser Freunde gingen nach Hause. Gegen Ende saßen meine Frau und ich bei Jane und Katie am Tisch. Dort war außerdem ein netter junger Mann, der sich als Michél vorstellte. Ich fragte ihn, ob ein Accent über dem E stünde und er freute sich darüber, dass ich offenbar verstanden hatte, was die Schreibweise mit Geschlecht zu tun hatte. Dafür durfte ich sogar seine Dreadlocks anfassen.
Um kurz vor fünf Uhr fuhren wir nach Hause.
weiter mit 25. Besuch im Burgtorclub (19. Oktober 2024)